Ferre 
 
 
 
 

Ferre heißt jetzt Ferdinand

 

Man kann nicht sagen, dass Frauchen einen Hund gesucht hat - sie hat mich einfach gefunden. Beim Surfen im Internet. Auf Rita´s Homepage. Einfach so. Zeitlich höchst unpassend, Herrchen und Frauchen steckten nämlich mitten im Umzug in ein renovierungsbedürftiges Haus, zwar einsam gelegen mit riesigem Garten, aber eben mit viel Arbeit verbunden. Und außerdem waren da schon sechs Hunde in der Familie. Und einer davon war Max, der Riesenschnauzer. Von Beruf Chef des Hunderudels. Und neben meinem Foto im Internet stand auch noch, dass ich (damals hieß ich noch Ferre) bei Rüden manchmal etwas dominant wäre. Eine Eigenschaft, die Max bei anderen Rüden gar nicht schätzte. Alles Tatsachen, die gegen eine Adoption von mir sprachen. Aber Frauchen ließ der Gedanke an mein Schicksal nicht mehr los, nämlich, dass ich als älterer, größerer und vor allem schwarzer Hund kaum Vermittlungschancen in Spanien hatte und überdies schon viel zu lange im Refugio saß. Und mir deswegen der baldige Tod drohte. Was soll ich sagen: zwischen Frauchen und Rita liefen die Telefondrähte heiß, und etwa 10 Tage nach der ersten Kontaktaufnahme saß ich bereits im Flugzeug auf dem Weg nach Deutschland. Alles perfekt organisiert von Rita und meinen Freunden von A.C.E. in Spanien. Angekommen bin ich just an Herrchen´s 50. Geburtstag in Frankfurt (das kann kein Zufall gewesen sein, wir waren füreinander bestimmt...), und Max lernte ich noch am Flughafen kennen. Es war Hundeliebe auf den ersten Blick, und  Max, der sich zeitlebens nie enger an einen Rüden angeschlossen hatte, wurde mein allerbester Freund. Auch die anderen Hunde in der Familie akzeptierten mich problemlos und ich sie. Überhaupt, Herrchen und Frauchen versichern mir immer wieder, was für ein lieber und gut erzogenen Hund ich doch bin. Nun lebe ich in einem beschaulichen Städtchen im Saarland, nenne ein riesiges Grundstück und ein Zweisitzersofa mein eigen (glaube ich zumindest, dass es mir gehört), habe den Wald direkt vor der Haustür und werde geliebt. Einziger Wehmutstropfen: mein Freund Max lebt nicht mehr, er ist kurz vor Weihnachten schwer krank geworden und völlig überraschend gestorben. Er fehlt uns allen sehr, aber so ganz langsam erarbeite ich mir die Privilegien, die Max zuvor für sich beanspruchte...
Euer Ferre, genannt Ferdinand
Ps. Danke Rita, für diesen tollen Hund und die perfekte Organisation der Vermittlung  Ursula und Horst
 

zurück